Die Südhang Arbeitsintegration & Handels AG bietet Menschen einen Rahmen zur sozialen und beruflichen Integration. Dazu arbeiten wir eng mit verschiedenen Organisationen zusammen. Eine davon ist die Stiftung Bächtelen in Wabern, welche junge Menschen für Praktika zuweist. Silke Schmidt-Pfeiffer, zum Zeitpunkt des Interviews Teamleiterin des Metallbaubetriebs erzählt uns, wie sie diese Zusammenarbeit erlebt.
Frau Schmidt-Pfeiffer, Sie leiten den Metallbaubetrieb der Stiftung Bächtelen und bilden junge Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt aus. Inwiefern haben Sie mit der Südhang Arbeitsintegration & Handels AG zu tun?
Durch die Praktika. Es ist Vorgabe der IV, dass die Lernenden während ihrer Metallbau-Ausbildung Erfahrungen im ersten Arbeitsmarkt sammeln. Ich schicke sie dafür gerne in die Südhang Arbeitsintegration & Handels AG.
Warum?
Weil ich die Lernenden in guten Händen wissen will. Der Betrieb gehört zum ersten Arbeitsmarkt und die Mitarbeitenden sind äusserst kompetent im Umgang mit Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen. Sie beobachten genau und fordern die Lernenden in einem richtig guten Mass. Das schätze ich sehr und vermittle deshalb unglaublich gerne gerade Lernende im ersten Lehrjahr für Praktika an die Südhang Arbeitsintegration & Handels AG.
Wie sieht so ein Praktikum aus und wie kommt es zustande?
Das Praktikum findet im zweiten Semester des ersten Lehrjahres statt und dauert rund zehn Wochen. Unsere Lernenden brauchen zwei bis vier Wochen, um sich zurechtzufinden, sich zu entfalten und ihre Leistung zu erbringen. Um ihnen den Einstieg zu erleichtern, machen wir vor einem Praktikum jeweils ein Kennenlerngespräch vor Ort ab. Am Gespräch besprechen wir gemeinsam die Rahmenbedingungen des Praktikums und welche Rückmeldungen wir vom Betrieb erwarten.
Fällt Ihnen ein Beispiel eines erfolgreichen Praktikums bei der Südhang Arbeitsintegration & Handels AG ein?
Ja, gerade letztes Jahr hatte ich einen Lernenden, bei dem ich dachte, dass ihn ein Einsatz in einer herkömmlichen Metallbaufirma noch überfordern würde. Deshalb schlug ich die Südhang Arbeitsintegration & Handels AG vor. Nach dem Kennenlerngespräch war er sofort begeistert.
Was hat ihn so begeistert?
Ihm gefiel, dass es in der Südhang Arbeitsintegration & Handels AG so sauber und ordentlich war. Bei uns in der Werkstatt ist es laut und da fliegen die Späne (lacht). Weiter begeisterten ihn die konstanten und auf die Busverbindungen abgestimmten Arbeitszeiten. Während des Praktikums stellte sich auch heraus, dass er sehr gerne auf Montage geht.
Und was bleibt Ihnen von der Zusammenarbeit mit der Südhang Arbeitsintegration & Handels AG in besonderer Erinnerung?
Die sehr differenzierten Rückmeldungen. Sonja Tscholl Egli, die sich vor allem um die Lernenden kümmert, sieht einfach alles und stellt sehr präzise Fragen. Sie sieht die Grenzen eines Menschen, entschuldigt sie aber nicht, sondern stellt die Lernenden auf die Probe und fordert sie zur Weiterentwicklung heraus. Das war auch beim erwähnten Lernenden so. Jetzt ist er im zweiten Lehrjahr und ich sehe, dass er bereit und gewillt ist, in einem herkömmlichen Metallbaubetrieb ein nächstes Praktikum zu absolvieren.
Das Interview fand Ende August 2024 statt.
Stiftung Bächtelen
Die Stiftung Bächtelen unterstützt junge Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt bei ihrem Einstieg ins Berufsleben. Silke Schmidt-Pfeiffer leitet seit fünf Jahren den Metallbaubetrieb mit acht Ausbildungsplätzen. Zusammen mit zwei weiteren Fachpersonen bildet sie Lernende in folgenden drei Qualifikationsstufen aus:
- Praktische Ausbildung nach INSOS (PrA)
- Eidg. Berufsattest (EBA)
- Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ)
Alle Ausbildungsgänge sind IV-unterstützt.
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